Eklat im Sozialausschuss des Plöner Kreistags: Grünen Politiker Müller beendet Ausschusssitzung als AfD-Abgeordnete Kaiser ihr Friedensprojekt zum Ukraine-Krieg vorstellen will

Ist Andreas Müller antidemokratisch und frauenfeindlich oder hat die Heikendorfer Bür-gerin und Plöner Kreistagsabgeordnete Prof. Dr. Karin Kaiser einen wunden Punkt bei ihm getroffen?
„Dies war ein sehr unangenehmes Ende in der heutigen Sitzung des Ausschusses für Gleich-stellung, Gesundheit und Soziales im Plöner Kreistag“, sagt Karin Kaiser. „Ich habe Andreas Müller bisher als ruhigen und sachorientierten Menschen kennengelernt. Sein heutiges Ver-halten bei der Leitung der Ausschusssitzung ist scharf zu kritisieren.
Andreas Müller hatte die Ausschussleitung heute ausnahmsweise inne, da die Leiterin Dr. Bianca Lüßenhop auskunftsgemäß erkrankt war. Er erklärte schon zu Beginn der Sitzung, dass er eigentlich in Schwentinental eine andere Sitzung habe und deshalb die heutige Aus-schusssitzung im Plöner Kreistag zügig beenden wolle.
Um ca. 19:15 Uhr waren wir dann bei dem letzten Punkt der Tagesordnung TOP 16 „Mitteilun-gen und Anfragen“ angekommen. Nach Mitteilungen der Verwaltung zum Stellenplan 2023 hatte ich dann das Wort. Ich wollte den Ausschuss über mein Friedensprojekt informieren. Mehr als 30 Menschen haben sich mit ihrem Namen und einem eigenen Buchbeitrag für den Frieden im Ukraine-Krieg eingesetzt. Darunter sind auch etliche Bürger aus dem Kreis Plön. Das derzeitige Ergebnis des Friedensprojekts ist ein Buch im Umfang von mehr als 200 Seiten mit dem Titel „WIR für den Frieden! Stimmen zum Ukraine-Krieg“. Der Preetzer Künstler Atif Gülücü hat seine Installation „Haut des Friedens“ für das Titelbild zur Verfügung gestellt.
Ich hätte sehr gern in dem Ausschuss über das Friedensprojekt gesprochen. Ich kann mir keinen besseren Ausschuss für das Friedensthema vorstellen, als den Ausschuss für Gleich-stellung, Gesundheit und Soziales. Der Krieg ist für alle Menschen sehr belastend. Auch wenn wir uns im Kreis Plön nicht in der unmittelbaren kriegerischen Auseinandersetzung befinden, so sind wir doch alle von dem Krieg betroffen. Flüchtlinge müssen untergebracht und betreut werden. Hohe Energiekosten und weiter steigende Preise verschärfen die Sorgen und Nöte der Menschen. Anlässlich der heutigen Ausschusssitzung haben wir unter TOP 4 „Bericht der Wohlfahrtsverbände“ auch über diese Problematik gesprochen.
Ich hatte auch ein Exemplar meines Buches mitgebracht. Den interessierten Ausschussmit-gliedern hätte ich auch kostenfrei ein Buch zur Verfügung gestellt. Doch kaum hatte ich nur wenige Worte gesagt, unterbrach mich Andreas Müller und beendete trotz meines Protestes die Sitzung.
So geht man weder mit einer demokratisch gewählten Kreistagsabgeordneten um, noch mit den Menschen, die sich mit einem Buchbeitrag für den Frieden einsetzen. Ist Andreas Müller demokratie- und frauenfeindlich? Oder habe ich bei ihm einen wunden Punkt getroffen, weil er vielleicht insgeheim mit der kriegstreiberischen Politik der Grünen nicht einverstanden ist?
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Am Parkplatz habe ich Andreas Müller dann noch ein Buch mitgeben können. Ich hoffe, dass er sich mit den Beiträgen in dem Buch befasst und über sein Verhalten nachdenkt.
Andreas Müller hätte auch heute die Ausschussleitung für die erkrankte Bianca Lüßenhop nicht übernehmen dürfen, da er noch eine andere Ausschusssitzung in Schwentinental hatte. Zwei Sitzungen an einem Abend verursachen zu viel Zeitdruck, der eine ruhige Befassung mit unterschiedlichen Themen beeinträchtigt.
Die heutige Ausschusssitzung hätte auch von anderen Personen geleitet werden können. Ich denke zum Beispiel an Gabriele Gschwind-Wiese von den Linken. Auch ich wäre bereit gewe-sen, vertretungsweise die Leitung zu übernehmen. Sicherlich wäre auch Stefan Leyk, CDU, bereit gewesen, trotz seiner Belastungen als Kreistagspräsident und Kandidierender für das Landratsamt, den Ausschuss heute zu leiten. Hier würde ich mir künftig eine bessere Zusam-menarbeit von der Leiterin mit den anderen Ausschussmitgliedern wünschen.